Autorenlesung

 
Afrikanische Rhythmen im Calenberger Land
 
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Schon seit etlichen Jahren sind die jährlichen Autorenlesungen fester Bestandteil für die älteren Schüler der Calenberger Schule in Pattensen (Förderschule Schwerpunkt Sprache). Dank des Friedrich-Bödecker-Kreises wurde uns diesmal ein Workshop für jüngere Schüler angeboten, für unsere vierten Klassen und die fünfte Klasse.
Alle waren gespannt!

Es war eine  tolle Veranstaltung! Selten haben wir an der Calenberger Schule solch eine lebendige und lustige Autorenbegegnung wie mit Ibrahima Ndiaye (kurz Ibou) erleben dürfen. Einen Menschen wie Ibou, mit so viel guter Laune und Temperament, hätte man gerne immer an seiner Schule.

Gekonnt zieht Ibou die Schüler durch persönliche Bemerkungen und Fragen sofort in den Bann, fragt jeden Schüler/jede Schülerin nach seinem/ihrem Namen, seiner/ ihrer Nationalität, schlägt so die Brücke zum doch sehr fernen Kontinent Afrika und seinem Heimatland Senegal.

Durch einige Utensilien, wie sein schickes afrikanisches Hemd, seine Mütze, eine Landkarte und einige Bilder, können sich die Schüler eine gewisse Vorstellung von dem afrikanischen Land machen. Ibou fragt die Schüler nach ihren Lieblingsessen, berichtet, was man in Senegal isst, z.B. „Fufu“, Kartoffelbrei mit Kochbananen. Er erzählt davon, wie er bei seiner Ankunft in Deutschland Fisch bestellt hat, „panierte Legosteine“ bekommen hat und völlig entsetzt darüber war. So stellt er eine perfekte Verbindung zwischen dem deutschen und afrikanischen Leben her. Das Leben auf einem anderen Kontinent bleibt nicht abstrakt, sondern für die Schüler  in einigen Bereichen nachvollziehbar, ein kluger Schachzug.

Sprachlich sehr geschickt benutzt Ibou oft Wortwiederholungen, beginnt nur mit dem Anfang eines Wortes und lässt die Schüler dann selber zu Ende sprechen; gerade an einer Förderschule Schwerpunkt Sprache natürlich eine gute Methode.

Afrikanische Tiere werden nachgespielt und müssen erraten werden, so wie die Hyäne. Ibous Mimik und Gestik sind herrlich, dazu seine Kommentare, und nicht nur die Schüler lachen sich schief!

Als er dann auch noch zu trommeln, tanzen und singen anfängt, sind die Schüler nicht mehr zu halten. Begeistert lernen sie afrikanische Lieder wie „Simama kaa“ oder lauschen seiner Geschichte, in der sie mitspielen dürfen und so in das Handlungsgeschehen integriert werden.

Trommeln und viele weitere Musikinstrumente liegen für die Schüler bereit und die Musikleidenschaft und der Rhythmus der Trommel überträgt sich schnell auf die Schüler und Schülerinnen und hallt durch die Schule. Ein tolles Erlebnis!

Um Ibous Humor besser zu verstehen, hier ein Beispiel:

- Schüler: „Du bist witzig!“
- Ibou: „Ich bin Afrikaner!“

Auch die Abschlussfrage eines Schülers spricht für sich:
„Kannst du nicht unser neuer Lehrer werden?“

Dorothee Fedder-Borchard
(Förderschullehrerin)